Sonntag, 18. September 2005

Charly Gaul 18. September 2005

Sonntag, 7.00 Uhr Auto gepackt und ab nach Contern zur 16. Auflage des legendären Jedermannrennens La Charly Gaul. Kuschelige 4 Grad brachten einige um 9.30 Uhr am Start zum zittern, dort standen 920 Radler, davon fuhren 370 die lange Strecke von 155 km, der Rest hatte das Ziel schon nach 106 km erreicht. Startschuss und los ging es auf die ersten 10 km die neutralisiert gefahren wurden. Bei dieser Masse an Fahrer reicht ein Fehler und fünfzig liegen auf der Nase. Nachdem das Feld freigegeben wurde, ging es gleich zur Sache, am ersten Anstieg 3,2 km und 6% explodierte gleich das ganze Feld. Da heißt es schnell eine Gruppe finden, doch das Tempo in der Gruppen war sehr unruhig und so versuchte ich in die nächste zu fahren. Was bei starkem Wind und allein sehr viel Körner kostete. Später sollte sich das böse rechen, zudem vergaß ich bei den Temperaturen ausreichend zu trinken. Am dritten Anstieg 6,6 km max10% hab ich super Beine und kann weiter das Feld aufrollen. Meist fahre ich jetzt zu zweit oder dritt. An der Mosel haue ich mit einem Luxi so richtig in die Pedale, stetig halten wird das Tempo auf der Flachen bei 45 km/h. Da keine Zeit war, ließ ich auch die ersten zwei Verpflegungsstellen aus. Von der Mosel ging es nun wieder hinauf, in Stadbredimus fuhren wir rechts einen Feldweg in Richtung Bous hoch, der es mit max 14% in sich hatte. Schon dort nach 88 km merkte ich das die Beine keinen richtigen Bock mehr hatten. Verdammt bis dorthin hatte ich einen prima Schnitt mit 33,5 km/h gefahren. Von Bous aus ging es in Richtung Moutfort zur Steigung 6. Eigentlich keine richtige konstante Steigung, sondern ein abartiges treppenförmiges auf und ab mit durchschnittlich nur 2% aber max. 7%. Als Abschluss kam dann Steigung Nr. 7 (1,1 km zu 6,8 %, max. 9,5%)
Der Gedanke, diese Teilstücke auf der großen Schleife noch mal fahren zu müssen, ließ mich an meinem Verstand zweifeln. Viele bogen jetzt nach 100 km vor mir ab und hatten nur noch 5 km bis ins Ziel. Ich hatte aber noch 55 km zu fahren und mit dem Wissen noch einmal von Bous nach Moutfort hoch zu müssen. Die Attacken vom Morgen und die geringe Flüssigkeitsaufnahme machten sich jetzt mit Krämpfen in den Beinen bemerkbar und es waren noch 50km und fünf Steigungen zu fahren. Über Mondorf ging es wieder zur Mosel. In Wintrange war dann endlich eine Verpflegungsstelle, dort machte ich meinen Tank mit Cola und Bananen wieder voll, aber es war zu spät, ein Hungerast machte meine Beine zu Gummi. Von Wintrange ginge es über Bech-Kleinmacher zur Steigung Nr.9. Von nun an war es nur noch Quälerei und abwechselt erschien mir die Heilige Maria oder Elvis. Da ich nur noch wenig mitbekam fuhr ich an einem Hinweisschild vorbei und sammelte so noch zusätzliche Kilometer und Höhenmeter. Jetzt noch bei starkem Gegenwind Bous-Moutfort hoch gequält und die Steigung 12 irgendwie hochfahren und die Ziellinie überrollen. Geschafft, Ergebnis 245. von 357 und einen 27,3 Schnitt. Enttäuscht aber mit viel Erfahrung ging es wieder in die Heimat zurück.