Sonntag, 7.00 Uhr Auto        gepackt und ab nach Contern zur 16. Auflage des legendären        Jedermannrennens  La Charly Gaul. Kuschelige 4 Grad brachten        einige um 9.30 Uhr am Start zum zittern, dort standen 920 Radler, davon        fuhren 370 die lange Strecke von 155 km, der Rest hatte das Ziel schon nach        106 km erreicht. Startschuss und los ging es auf die ersten 10 km die        neutralisiert gefahren wurden. Bei dieser Masse an Fahrer reicht ein        Fehler und fünfzig liegen auf der Nase. Nachdem das Feld freigegeben        wurde, ging es gleich zur Sache, am ersten Anstieg 3,2 km und 6% explodierte        gleich das ganze Feld. Da heißt es schnell eine Gruppe finden, doch das        Tempo in der Gruppen war sehr unruhig und so versuchte ich in die nächste         zu fahren. Was bei starkem Wind und allein sehr viel Körner kostete.        Später sollte sich das böse rechen, zudem vergaß ich bei den Temperaturen ausreichend        zu trinken. Am dritten Anstieg 6,6 km max10% hab ich super Beine und kann        weiter das Feld aufrollen. Meist fahre ich jetzt zu zweit oder dritt. An        der Mosel haue ich mit einem Luxi so richtig in die Pedale, stetig halten        wird das Tempo auf der Flachen bei 45 km/h. Da keine Zeit war, ließ        ich auch die ersten zwei Verpflegungsstellen aus. Von der Mosel ging es        nun wieder hinauf, in Stadbredimus fuhren wir rechts einen Feldweg in        Richtung Bous hoch, der es mit max 14% in sich hatte. Schon dort nach 88 km        merkte ich das die Beine keinen richtigen Bock mehr hatten. Verdammt bis        dorthin hatte ich einen prima Schnitt mit 33,5 km/h gefahren. Von Bous aus        ging es in Richtung Moutfort zur Steigung 6. Eigentlich keine richtige        konstante Steigung, sondern ein abartiges treppenförmiges auf und ab mit        durchschnittlich nur 2% aber max. 7%. Als Abschluss kam dann Steigung Nr.        7 (1,1 km zu 6,8 %, max. 9,5%)
      Der Gedanke, diese Teilstücke auf der großen Schleife noch mal fahren zu        müssen, ließ mich an meinem Verstand zweifeln. Viele bogen jetzt nach        100 km vor mir ab und hatten nur noch 5 km bis ins Ziel. Ich hatte aber noch        55 km zu fahren und mit dem Wissen noch einmal von Bous nach Moutfort        hoch zu müssen. Die Attacken vom Morgen und die geringe        Flüssigkeitsaufnahme machten sich jetzt mit Krämpfen in den Beinen        bemerkbar und es waren noch 50km und fünf Steigungen zu fahren. Über        Mondorf ging es wieder zur Mosel. In Wintrange war dann endlich eine        Verpflegungsstelle, dort machte ich meinen Tank mit Cola und Bananen        wieder voll, aber es war zu spät, ein Hungerast machte meine Beine zu        Gummi. Von Wintrange ginge es über Bech-Kleinmacher zur Steigung Nr.9. Von        nun an war es nur noch Quälerei und abwechselt erschien mir die Heilige        Maria oder Elvis. Da ich nur noch wenig mitbekam fuhr ich an einem        Hinweisschild vorbei und sammelte so noch zusätzliche Kilometer und        Höhenmeter. Jetzt noch bei starkem Gegenwind Bous-Moutfort hoch gequält        und die Steigung 12 irgendwie hochfahren und die Ziellinie überrollen.        Geschafft, Ergebnis 245. von 357 und einen 27,3 Schnitt. Enttäuscht aber        mit viel Erfahrung ging es wieder in die Heimat zurück. 
